Sonderpädagogik

Die Sachsenwald-Grundschule widmet sich der inklusiven Erziehung und Bildung im Modellversuch seit dem Schuljahr 2009/10.
Die Inklusion steht unter dem Leitbild „Stärken stärken“ (S. 4ff.).
Die Arbeit basiert auf einem mit dem Kollegium abgestimmten Inklusionskonzept1. Ein Inklusionsteam der Sachsenwald-Schule existiert seit 2014/15 (S. 12). Seit 2016/17 ist es verbindlich multiprofessionell zusammengesetzt aus:

Schulleitung: Frau Weyand/ Frau Waldschmidt
eFöB: Herr Weinstein, Frau Störmer
Sonderpädagogin: Frau Henning
Schulsozialarbeiterin: Frau Walkowska
LehrerInnen: Frau Buchhammer, Herr Schwabe

Neben dem Inklusionskonzept wurden vielfältige Förderkonzepte für unsere heterogene Schülerschaft entwickelt (S. 8-11).

1 Alle hier angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf dieses Inklusionskonzept; vgl. pdf-Datei.

(Stand: 2024)

Das Inklusionskonzept der Sachsenwald Grundschule wurde von Frau Henning (Sonderpädagogin) und Herr Schwabe (Lehrer), unter Mitarbeit von Herr von Weinstein (Ganztag) erstellt.

Erfahrungsbericht der Schulleitung zum Schulversuch Inklusion im Schuljahr 2012/13

  1. Zielsetzung im Schulversuchsjahr 2012/2013

Aufbauend auf den Ergebnissen aus 2011/2012 wurden in diesem Schuljahr wieder auf der Basis förderdiagnostischer Lernstanderhebungen weitere Maßnahmen zur Verbesserung organisatorischer Strukturen und didaktisch-methodischer Maßnahmen geplant, vorbereitet und umgesetzt.

Primäre Zielsetzung ist weiterhin, Kolleginnen und Kollegen zunehmend mehr mit dem allgemeinen und unterrichtlichen Umgang mit Schülerinenn und Schülern vertraut zu machen, die Förderbedarfe in den Bereichen „Lernen“, „Emotionale und soziale Entwicklung“ sowie „Sprache“ aufweisen. Sonderpädagogische Fachkräfte nehmen dabei in großem Umfang Beratungsfunktionen wahr, leiteten bei der Durchführung temporärer Lerngruppen an und geben sowohl bei kooperierenden Unterrichtsformen oder nach Hospitationen als auch in „Sprechstunden“ didaktisch-methodische und fachliche Ratschläge. Das Prinzip der „Augenhöhe“ schaffte dabei sehr gute Voraussetzungen zur Annahme von und Auseinandersetzung mit neuen Perspektiven.

  1. Wie waren die Bedingungen?

Die Sachsenwald-Grundschule nahm auch im Schuljahr 2012-2013 mit der dritten Jahrgangsstufe aus neun JÜL-Klassen 1-3 und drei Klassen im vierten Jahrgang am Schulversuch „Inklusiver Unterricht und inklusive Erziehung“ teil. Für diese Jahrgänge wurde aufgrund des Schulversuches im Vorfeld im schulischen Bereich auf entsprechende Feststellungsverfahren verzichtet. Beobachtungen und diagnostische Verfahren zeigten dabei einen Bedarf für über 40 Schülerinnen und Schüler auf. Hier zeigt sich eine steigende Tendenz!

Im letzten Jahrgang JÜL (2013-2014 wechselt die Organisationsform zu JabL) waren die Klassen in drei Strängen gebündelt. Jedem Strang standen 20 Pool-Stunden zur Verfügung, die sich aus den JÜL-Stunden, SoPäd-Stunden, DAZ-Stunden, Förderstunden und schulinternen Zusatzstunden zusammensetzten. Diese Stunden wurden bedarfs- und situationsgerecht nach Absprache in den Teamsitzungen genutzt

  1. Welche Maßnahmen haben wir ergriffen?

Die IVO-Steuergruppe arbeitet daran, Schwerpunkte für das Voranbringen der Inklusion an unserer Schule zu setzen und den gesamten Prozess zu unterstützen.

Die Schülerinnen und Schüler wurden prozessbegleitend und lerndiagnostisch unterrichtet. Der Unterricht in den JÜL-Gruppen war umfangreich differenziert, organisiert und basiert hauptsächlich auf der Wochenplanarbeit. Es wurden für entsprechende Kinder Förderplane erstellt. Eine Rückmeldung an die Eltern erfolgt hauptsächlich über Lernstandsgespräche.

In allen Klassen wurden zusätzliche Stunden durch Sonderpädagogen und angeleitete Lehrkräfte genutzt, um gezielt auf entsprechende Kinder einzugehen. In einigen Klassen wurde darüber hinaus in einigen Stunden nach dem ETEP-Prinzip unterrichtet (drei ausgebildete Lehrerinnen, zwei weitere in der Ausbildung).

Eine Einbeziehung des Ganztagsbereiches in den Schulversuch muss weiterhin nur stark eingeschränkt stattfinden. Um die benötigten Zusatzstunden für Erzieher zu erhalten, müssen völlig konträr zum inklusiven Ansatz für den Ganztagsbereich Feststellungsverfahrendurchgeführt werden. Unser Kooperationspartner ist bemüht, diesen Missstand weitestgehend intern auszugleichen. Dauerhafte muss aber eine offizielle Lösung gefunden werden, die diesen Missstand beendet!

Einzelne inklusive Maßnahmen:

  • Temporäre Lerngruppen in unterschiedlichen Jahrgangsstufen,
  • Förderplanorienterte Arbeit in den Lerngruppen.
  • 20 Pool-Stunden pro JÜL-Strang (3 JÜL-Klassen ergeben einen Strang aus dem jeweils die 4. Klassen gebildet wird.
  • Kollegiale Fallberatung,
  • Zahlreiche LRS-Angebote,
  • Kieler Leseaufbau, Lerngruppen zur phonologischen Bewusstheit,
  • Angebote zum Erwerb der Bildungssprache,
  • Förderschiene (2 Stunden pro Woche mit 7 Lehrkräften für 3 Klassen) in 4 – 6.; allen Schülerinnen und Schülern wird eine individuelle, differenzierte Förderung angeboten,
  • Schulweit halbjährlich zwei Sitzungen zur kooperativen Förderplanung,
  • ETEP,
  • Arbeit mit dem fest installierten wöchentlichen Klassenrat,
  • Diverse SchiLf-Veranstaltungen zu Themen, die eine inklusive Beschulung fördern und verbessern.
  • Ausarbeitung eines Sprechbildungskonzepts.
  • Bildung von Klassenteams.
  1. Welche Unterstützung haben wir erfahren?

Neben der internen Unterstützung durch die schuleignen Sonderpädagoginnen Fau Henning und Frau Jack erfolgte eine weitere Unterstützung durch die Schulpsycholgie.

Der fallbezogene Austausch zwischen Sonderpädagoginnen und Schulsozialarbeit wurde, z. B. durch gemeinsame Beratungsgespräche mit Eltern und Familienhelfern intensiviert.

Themengebundene Schulleitersitzungen der Schulen im inklusiven Versuch unterstützten und verstärkten den gesamten Prozess.

Frau Schmedes und Frau Krins unterstützten die interne IvO-Gruppe, indem sie die Sitzungen moderierten.

  1. Was haben wir erreicht?

Der inklusive Ansatz hat auf den gesamten Unterricht an der Schule positive Auswirkungen:

In kollegialen Fallberatungenfindet ein Austausch über Schüler statt, der mögliche Maßnahmen und Interventionsstrategien vermittelt.

Es findet eine umfangreichere und frühzeitigere Diagnostik in der SaPh statt, zusätzlich angeschafftes Lernmaterial ist für alle Schülerinnen und Schüler verwendbar, Fördergruppen können differenzierter und flexibler eingerichtet werden. Diese temporären Lerngruppen helfen auf vielfältige Weise den Betroffenen Kindern und ermöglichen ihnen mehr Teilhabe am regulären Unterricht. Die aus der Inklusion stammenden Sonderpädagogikstunden konnten darüber hinaus vielen Kindern aus den entsprechenden JÜL-Gruppen zuteil werden.

Im Zusammenhang mit dem Schulversuch haben wir gezielt schulinterne Lehrerfortbildungen geplant und organisiert, die für alle Kolleginnen und Kollegen geöffnet und von denen auch umfangreich genutzt wurden. Eine positive Auswirkung auf die pädagogische und methodische Qualität des Unterrichts ist weiter zu erwarten.

  1. Was hat uns gehindert?

Kritisch müssen die räumlichen Voraussetzungen gewertet werden. An der Schule existieren immer noch keine Barrierefreiheit oder gar Aufzüge, obwohl beispielsweise ein köperbehindertes, Rollstuhl fahrendes Kind beschult wird. Es sind, insbesondere im Ganztagsbereich, viel zu wenig Räume vorhanden. Rückzugsmöglichkeiten und Ruhebereiche müssen geschaffen werden. Der Schulträger ist darüber seit langer Zeit informiert.

Von großer Bedeutung ist auch die Personalausstattung. Inklusion wird nicht gelingen, wenn in intensiven Krankheitsphasen die Vertretungssituationen zur Aufhebung der Doppelsteckungen oder der zusätzlichen Angebote führen.

  1. Was wollen wir verändern

Zu Beratungen werden die IvO-Gruppe und die Fachkonferenz Sonderpädagogik zusammengelegt. Wir wollen dadurch effizientere Kommunikationsstrukturen erhalten, da es große Überschniedungen im Arbeitsfeld gibt. Es erfolgt eine direktere Einbindung von noch mehr Kolleginnen und Kollegen in die Entwicklung inklusiver Strukturen an der Sachsenwald-Grundschule.

Inklusion kann nur funktionieren, wenn der Gedanke für eine Inklusion auch in allen beteiligten Köpfen vorhanden ist. Es muss weiter erreicht werden, dass alle am Schulleben Beteiligten eine Vision von Inklusion in sich tragen. Auf dieser Basis muss weiterhin die Unterrichtsqualität und Willkommenskultur an der Schule verbessert werden. Dazu werden auch künftig gezielt SchiLfs durchgeführt und Beratungsangebote mit und ohne Unterrichtsbesuch durchgeführt werden.

Die Fachkonferenz Sonderpädagogik und die Arbeitsgruppe „Inklusion vor Ort“ (IvO) wurden aufgrund der weitgehenden Überschneidungen der Arbeitsbereiche zusammengefasst zur Fachkonferenz „Inklusion vor Ort“ (FIvO). In der Fachkonferenz sind alle Bereiche der Schule vertreten: Schulleitung, Lehrkräfte der Klassenstufen 1-3 und 4-6, Schulsozialarbeit, Ganztag (Leitung und Integrationserzieher), Sonderpädagogik, Eltern.

Neben den Fachkonferenzen beraten die Sonderpädagoginnen und die Schulsozialarbeiterin gemeinsam aktuell anstehende Fragen – jeden Mittwoch von 14-16 Uhr. Kollegen/-innen.

Dieser wöchentliche Termin steht darüber hinaus für weitere Aufgaben zur Verfügung:

  • Intensivierung des pädagogischen Austauschs mit den Kollegen/-innen, die für weitere besondere Fördermaßnahmen zuständig sind (siehe Tabelle weiter unten).
  • Kooperation mit der bezirklichen Beraterin Andrea Schmedes
  • Beratung mit außerschulischen Einrichtungen (Ambulanzlehrer/innen, Schulpsychologie, …)