Rituale und Arbeitsformen in der Schulanfangsphase
Bei uns an der Sachsenwald-Grundschule wird in der Schulanfangsphase jahrgangsbezogen unterrichtet. Ein Wechsel der Klassenlehrkraft erfolgt nach der 3. Klasse.
An dieser Stelle werden exemplarisch einige typische Aktivitäten vorgestellt.
Schriftspracherwerb
Schon in den ersten beiden Schulwochen lernen die Kinder mithilfe der Anlauttabelle und eines passenden Raps die allermeisten Buchstaben. Nach kurzer Zeit beginnen sie kurze, lautgetreue Wörter zu schreiben. Beim freien Schreiben (z.B. über das Wochenende) schreiben die Kinder zunächst so, wie sie sprechen. Am Ende der 1. Klasse und im Laufe des 2. und 3. Schuljahres werden dann die einzelnen Rechtschreibphänomene intensiv geübt, damit die Kinder eine gute Rechtschreibung entwickeln.
Weiterhin liegt der Fokus auf dem richtigen Schreiben von häufig verwendeten Wörtern (z.B. und, wir, sie, ich,…), welche in jeder Klassenstufe erweitert werden. (Bild)
Förderung der Lesekompetenz
Eine gemütliche und gut ausgestattete Leseecke lädt die Kinder im Unterrichtsalltag (z.B. Lesestunde, Regenpause und zwischendurch) zum Lesen ein.
Leseförderung nimmt an der Sachsenwald-Grundschule viel Raum ein. Die vielfältigen und motivierenden Leseaufgaben bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Tempo (z.B. Lernweg Lesen, Lerntheke, Lesespurgeschichten, Lesespiele, Lesetandem).
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in den unteren Klassen auf dem selbstständigen Erlesen von Aufgabenstellungen. Hierzu wird klassenübergreifend die gleiche Vorgehensweise etabliert. Visualisiert durch ein Plakat. (Plakat)
Offene Arbeitsformen
Thematische Lerntheken und Stationsarbeit gibt es z.B. im Mathe- und Deutschunterricht. Die Kinder bearbeiten Pflicht- und Wahlaufgaben in Einzel- oder Partnerarbeit und in selbstgewählter Reihenfolge. Besonders beliebt bei den Kindern sind die fächerübergreifenden Werkstätten (z.B. Herbstwerkstatt). Bereits in der 1. Klasse werden so das eigenständige Arbeiten und das soziale Miteinander trainiert.
Förderung der emotionalen und sozialen Fähigkeiten
Morgenkreis & Herzenskreis
Zum Wochenbeginn erzählen die Kinder einander von ihrem Wochenende.
Anschließend erhält jedes Kind im Herzenskreis die Möglichkeit zu sagen, wie es sich gerade fühlt (z.B. „Max, wie fühlst du dich heute?“ – „Ich fühle mich fröhlich/wütend/stolz, weil…“). Diese Austauschrunde wird von den Kindern sehr geschätzt und hilft den Mitschülerinnen und Mitschülern und der Lehrkraft im Laufe des Tages gut auf die Bedürfnisse einzelner Kinder einzugehen.
Streitschlichtung nach dem Bensberger Mediations-Modell
Größere und kleinere Konflikte werden bei uns durch die folgenden Schritte des Bensberger Mediations-Modells geklärt:
1. Was ist passiert?
2. Sage dem anderen, worüber du dich geärgert hast.
3. Sage dem anderen, was du selbst getan hast.
4. Was möchtet ihr jetzt tun? (Lösung)
Fast immer reicht es den Kindern in diesem Alter vollkommen aus, ihren Kummer zu nennen und die Sichtweise des anderen zu erfahren, um dann aufeinander zuzugehen und sich wieder zu vertragen.
Da sich alle Kinder in der Klasse wohlfühlen und den Kopf frei zum Lernen haben sollen, hat Konfliktklärung immer Vorrang. Mit der Zeit lernen die Kinder mit Hilfe der Schritte des Bensberger Modells ihren Streit auch selbstständig oder mit der Hilfe einer Mitschülerin oder eines Mitschülers ihres Vertrauens zu klären.