Wir – Clara, Fiona, Hanna und Leoni aus der 6b – waren bei der Verlegung von Stolpersteinen am 15.06.2018 vor dem Haus in der Stepanstr. 17 in Moabit dabei.
Stolpersteine sind Erinnerungssteine für Juden, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Die Steine werden zur Erinnerung vor dem Haus, in dem die Juden vor ihrer Ermordung gewohnt haben, im Bürgersteig eingesetzt.
Isidor und Auguste Teller haben zuletzt in der Stephanstr. 17 gewohnt. Sie wurden am 01.09.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Für das Ehepaar Teller verlegt Gunter Demnig* (auf dem Foto mit Hut) die Stolpersteine.
* Gunter Demnig ist Künstler und hatte 1992 die Idee mit den Stolpersteinen; inzwischen wurden über 69.000 Steine in 22 Ländern verlegt.
Eine Bewohnerin des Hauses hat die Geschichte der Familie Teller recherchiert und bei der Verlegung der Steine vorgelesen:
Die Familie Teller hat zuerst in einem großen Haus in Oranienburg gelebt. Als sie dort nicht mehr bleiben durften, sind sie in die Stephanstraße 17 gezogen. Isidor und Auguste Teller hatten vier Kinder; zwei davon sind nach Brasilien geflüchtet, eine Tochter ist in das heutige Tschechien gezogen; von der vierten Tochter fehlt jede Spur.
Die Bewohnerin aus der Stephanstraße 17 hat nach langer Recherche in Tschechien eine Enkelin (Bild Mitte mit weißer Jacke) und eine Urenkelin gefunden.
Die beiden Frauen sind zur Verlegung der Stolpersteine nach Berlin gekommen.
Es waren auch noch andere Nachbarn aus der Stephanstraße und jemand von der tschechischen Botschaft gekommen. Die meisten waren sehr gerührt, manche haben geweint, alle haben Rosen zu den Stolpersteinen gelegt und eine Kerze wurde angezündet.
Auch wir hatten Rosen, um sie bei den Stolpersteinen niederzulegen.
Bevor es aber richtig losging, mussten wir uns, bevor die ganze Zeremonie losging, noch einmal kurz stärken.
Diese Andenken sind wichtig um daran zu erinnern was damals Schreckliches geschah und es NIEMALS wieder passiert!